DE – ADE Henschel DHG 500 C – Eine Decoder Odysse

Hallo Zusammen

Kürzlich konnte ich die ADE Henschel DHG 500 C recht günstig neu bei einem Händler erwerben. Nach dem die Lok angekommen war habe ich erstmal geschaut, was den so in der knappen aber recht brauchbaren Anleitung steht.

Die Kollegen von Hobbytrade/ADE schlagen den Einbau eines ZIMO Decoders vor – oder besser gesagt behaupten, dass nur mit einem ZIMO die Lok vernünftig zu betreiben sei. Das Stimmt auf der einen Seite, aber geleichzeitig ist es kompletter Blödsinn.

Nach dem ich die fein Detailierte Lok von ihrem Gehäuse getrennt hatte, habe ich einen ESU Lokpilot 4.0 auf die MTC 21 Schnittstelle gesteckt und dann ging es ab auf das Programmiergleis. Adresse 3 – Dekoder auslesen – Lok fahren, Lichtwechsel etc. – Alles Kein Problem. Wenn da nicht diese nette kleine Lautsprecherhalterung wäre.
Nach dem ich die Lok günstig erwerben konnte, wäre ich mit dem Preis eines ESU LokSound 4.0 immer noch “unter” dem Originalpreis der Lok (Also inklusive Zoll und Postversand und dem Euro-Kurs). Also habe ich den ESU LokSound 4.0. gekauft.

Den ESU LokPilot 4.0 raus, den ESU LokSound 4.0 rein und voller Freude aufs Programmiergleis – Kurzschluss.
Die Verwirrung war gross. Der Kurzschluss taucht etwa nach 3-5 Sekunden auf??!!?? Position des Dekoders auf der Schnittstelle geprüft – Alles in Ordnung. ESU LokPilot einbauen – Lok fährt. ESU LokSound einbauen – Lok verursacht Kurzschluss.

Was tun? Zunächst habe ich den Händler kontaktiert, der einen Uhlenbrock Decoder in die letzte Lok dieser Art bei sich einbaute und mir die Fahrfähigkeit mit einem “Sound-less” Dekoder versicherte. Umtausch? Nein.

Zwischenzeitlich habe ich bei meiner im WWW herausgefunden, dass die Platinen der ADE Henschel DHG 500 C bis zu einem gewissen Datum falsch beschriftet waren. Meine war natürlich so ein Fall. Allerdings kam der Hinweis von einem Märklin Bahner. Das ist insofern wichtig, dass eine Lötbrücke in der Lok anders gesetzt wird, wenn ein Ski-Schleifer verbaut wird.

Mit dem Wissen, das die Platine nicht über alle Zweifel erhaben war, habe ich nun die Dekoder-Adapterplatine von der Basis-Platine getrennt und jede Pin der Platinen mit einer Drahtbrücke einzelnd verbunden. Orientiert habe ich mich an dem Schema auf der Webseite von HGH. Hiermit konnte ich die einzelnen Pin’s gut identifizieren.

Folgende Schritte habe ich durchgeführt:

  • Stromaufnahme und Motor angeschlossen (Lok läuft mit ESU LokSound 4.o ohne Kurzschluss)
  • Weisse LED angeschlossen (Lok läuft mit ESU LokSound 4.o ohne Kurzschluss)
  • Rote LED angeschlossen (Lok läuft mit ESU LokSound 4.o ohne Kurzschluss)
  • Lautsprecher angeschlossen (Lok verursacht Kurzschluss)

Laut dem Schema von HGH ist lediglich die Beschriftung falsch. Also habe ich nachgemessen. Wenn man den in Fahrtrichtung Rechten (Lange Haube = Vorn) Stromaufnahme Pin gegen den Lautsprecher Pin misst, haben beide Kontakt.

Richtig – es liegt die volle Digitalspannung am Lautsprecher Ein/Ausgang an. Jedoch nur auf der Rechten Seite. Damit wäre zu erklären, warum Decoder OHNE Sound kein Problem mit der Lok haben und Sound Decoder es Naturgemäss nur mässig lustig finden Strom auf den Lautsprecher Ein/Ausgang zu bekommen.

Schade, das ein Hersteller (in diesem Fall Hobbytrade) es nicht hinbekommt, eine so simple Platine korrekt aufzubauen. Die Lok ist sonst – abgesehen vom Fahrwerk – ein Traum an Detailierung. (Das Fahrwerk ist nicht 3-Punkt gelagert und verlangt eine perfekte Schienenlage – Im Fremo Betrieb ein Killerkriterium. Es wird noch umgebaut.).

Abhilfe:
Erst habe ich befürchtet, dass ich eine eigene Platine erstellen muss, aber dann habe ich mir die Platine angeschaut (mit der Lampe durchleuchtet) und festgestellt, dass ein simpler Schnitt mit dem Skalpell die Sache behebt. HINWEIS: Sämtliche Modifikationen an der Lok geschehen auf eigenes Risiko. Die Garantie erlischt und ich übernehme KEINE Haftung für einen Erfolg!

Also – Gehäuse runter. Vorn ist die lange Haube.

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Danach die RECHTE Seite identifizieren (im Bild VORN).

 

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Neben der Schraube, mit der der Motor befestigt wird, mit einem SCHARFEN Messer (neue Klinge bei Cutter) vorsichtig die Leiterbahn durchschneiden. Lieber 5-6mal ohne viel Druck als 1mal mit einem tiefen Kratzer im Umlauf.

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Fertig.

ESU LokSound 4.o rein und – STOP vorher noch Programmieren.

ESU LokSound 4.0 Programmieren:

Ich habe mir auf der ESU Homepage das Projekt für die Hensche DHG 500 C der Ruhrkohle AG heruntergeladen. Das ist eine prima Grundlage. Vorausgesetzt, man hat den ESU Lokprogrammer. Ich  habe den Lokprogrammer und den Profi-Prüfstand auf ein kleines Brett installiert und kann so den Decoder ausserhalb der Lok bequem und ohne Zentrale “aufsetzten”.

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Ein paar Settings habe ich noch umgebogen, weil ich die Bahnhofsansagen relativ albern finde… .

DHG500C_Esu_LP03 DHG500C_Esu_LP02 DHG500C_Esu_LP01

Das ESU Forum war keine grosse Hilfe. Warum ich alle Adress-Informationen für einen Account angeben muss verstehe ich nicht. Ich will support KEINE Werbung. Aber es geht ja auch ohne das ESU Forum. Schade eigentlich.

FAZIT:

  • Toll detailierte Lok der EP III-IV
  • Bocksteifes Fahrwerk ohne jede Federung oder Spiel (Die kleinste Unebenheit wird Probleme machen)
  • Stromabnahme über alle Räder
  • Fehlerhafte Lokplatine (Ich frage mich, wie sowas geht? Bei einer komplexen Platine würde ich das ja verstehen, aber das hier ist Hobby Niveau…)
  • Toller Decoder, der sich gut Programmieren lässt.
  • Schlecht verständliche Anleitung für den Decoder

Nichts für Leute, die nicht eine gewisse Leidensfähigkeit haben und die Schritte hier nachvollziehen können.

LG,

Axel

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